Um wieder Gottesdienste feiern zu können, müssen laut Dekanin Gisela Strohriegl und Dekan Dr. Frank Hofmann zunächst sämtliche Belange zur Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln geklärt werden, dazu benötige man zudem eine gewisse Anzahl an Menschen, um die Vorgaben auch umzusetzen. "Wir brauchen zum Beispiel die Mitglieder des Kirchenvorstands, die Küsterinnen und Küster oder andere helfende Menschen, die selbst auf keinen Fall zu den Risikogruppen gehören dürfen, um das alles in der Praxis gut und so sicher wie möglich durchführen zu können", erläuterten die beiden Dekane.
So müsse man darauf achten, dass die Besucher anderthalb, besser zwei Meter, voneinander entfernt säßen und die sich dadurch ergebende Zahl der zugelassenen Personen in einer Kirche nicht überschritten werde. So wird es überall eine festgelegte Höchstzahl an Sitzplätzen geben. "Fest steht“, so die beiden Geistlichen, „dass überhaupt größere Kirchen für eine Wiederaufnahme von Gottesdiensten geeignet sind. Das bedeutet weiterhin, dass es einige kleine Kirchen gibt, in denen die notwendigen hygienischen Standards aufgrund der Größe nicht eingehalten werden können und dort vorerst keine Gottesdienste stattfinden können." In vielen Kooperationsräumen habe es den Wunsch nach einer einheitlichen Öffnungsstrategie gegeben. Diese müsse nun erarbeitet werden. „Zuständig und verantwortlich“, so Dekan Hofmann, „sind einzig und allein die Kirchenvorstände. Bei diesen liegt die Verantwortung.“
Dekan Hofmann betont zudem, dass sich die Risikolage nicht verbessert habe. Auch darum müsse man die Wiederaufnahme von Gottesdiensten sorgfältig und in Ruhe vorbereiten. Man werde die Maßnahmen zum Infektionsschutz als oberstes Kriterium für das weitere Vorgehen ansetzen. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass viele treue Gottesdienstbesucher ältere Menschen seien und damit zur Risikogruppe gehörten. Ebenso unsicher sei die Frage, ob viele Menschen aktuell wieder einen Gottesdienst besuchen möchten oder eher vorsichtig und zurückhaltend sind", verdeutlicht Dekanin Stohriegl. Bei den Besuchern ist ein Mund-Nasen-Schutz geboten. Für Geistliche und andere liturgisch handelnden Personen gilt diese Regel nur, wenn nicht mindestens 4 Meter Abstand zu den Besuchern eingehalten werden können.
Unabhängig vom Zeitpunkt einer Wiederaufnahme steht den Angaben aus dem Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg zufolge schon jetzt fest, "dass die Gottesdienste zunächst anders werden als vor Corona". So werde es kürzere Andachten ohne Gesang und Abendmahl geben. Es werden keine Gesangbücher ausgelegt, lediglich die Orgel sorge für eine musikalische Ausgestaltung. Und auch darin sind sich die Dekanin und der Dekan einig: "Das wird ein völlig anderes Gemeinschaftserlebnis sein, als wir es bisher kannten."
Der Kirchenkreis veröffentlicht weiterhin jede Woche auf seinem YouTube-Kanal (Evangelischer Kirchenkreis Hersfeld-Rotenburg oder www.kirchenkreis-hef-rof.de/) einen kurzen Video-Gottesdienste.
Alle Pfarrämter sind wie gewohnt telefonisch zu erreichen. In zahlreichen Kirchen liegen auch „Gottesdienste to go“ aus. All diese Formate haben sich in der letzten Zeit sehr bewährt. Wo und wann wieder Gottesdient gefeiert wird, wird auf den gewohnten Kanälen veröffentlicht.